Leitbild des Fachbereich Sozialwesen der EAH Jena

Seit über 30 Jahren bestehen wir als Fachbereich Sozialwesen an der Ernst-Abbe-Hochschule. Seit dieser Zeit haben wir uns zu einer wichtigen Stimme Sozialer Arbeit in der Region und deutschlandweit entwickelt. Wir vermitteln Soziale Arbeit und ihre Bezugswissenschaften in Lehre und Forschung praxisorientiert. Dabei stellen wir den Theorie-Praxis-Transfer in den Vordergrund und arbeiten eng mit den Praxispartnern in Jena und der Region zusammen.

Wer sind wir?

Wir, der Fachbereich Sozialwesen als Teil der Ernst-Abbe-Hochschule, die den institutionellen Rahmen unserer Lehre und Forschung bildet, begreifen uns als Mitglied der Internationalen Sozialen Arbeit, in dem Bemühen, Disziplin und Profession als wissenschaftlich anspruchsvolle wie auch praxisorientierte Prozesse zu initiieren und zu gestalten. Gesellschaftliche Veränderungen und soziale Entwicklungen nehmen wir zum Anlass, Möglichkeiten und Strategien gesellschaftlichen Zusammenhalts wie auch die Stärkung von Autonomie und Selbstbestimmung zu fördern.

Worum geht es uns in der Lehre?

Wir wollen Soziale Arbeit am Fachbereich als eine weltoffene Profession vorstellen, die sich an den internationalen Prinzipien Sozialer Arbeit orientiert. Dabei leiten uns folgende Fragen:

  • Wie kommt soziale Gerechtigkeit in der Gesellschaft zustande wie kann sie realisiert werden?
  • Wie können wir durch unsere Disziplin und Profession ein soziales und nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Forschung und Politik fördern, das sich konsequent an den Menschenrechten ausrichtet und damit einem Handeln entgegentritt, das die Würde des Menschen und dessen Recht auf subjektive Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten gefährdet?
  • Wie kann eine gemeinsame Verantwortung für Menschen in ihren unterschiedlichen Lebensaltern und Lebenslagen, Professionen und Weltanschauungen in unserer Gesellschaft Wirklichkeit werden?
  • Wie gestalten wir eine gemeinsame Welt, in der Meinungsvielfalt, kulturelle Herkunft und individuelle Verschiedenheit der Lebensentwürfe nicht nur geachtet, sondern auch Perspektiven für ein neues, anderes und gemeinsames Leben und Lernen eröffnet werden?

Wir stützen uns in unserer Lehre auf den ganzen Reichtum des theoretischen Wissens, basierend auf den Geistes-, Kultur-, Human- und Sozialwissenschaften, um unsere Lehre im wissenschaftlichen Diskurs zu verankern. Aus diesen vielfältigen Erkenntnissen bildet sich die Relevanz und Plausibilität eines Theorie-Praxis-Transfers ab, der eine konkrete politische Praxis aus der Hochschule heraus möglich macht.

Zu was und wofür forschen wir?

Als Fachbereich Sozialwesen an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften versuchen wir, ganz im Sinne Ernst Abbes, technische Innovationen mit sozial-ethischen Komponenten zu vermitteln, um damit gesellschaftliche Entwicklungsprozesse zu befruchten und für den Menschen nachhaltig zu gestalten. Wir verstehen Forschung nicht als ein Vehikel eines Ökonomisierungsprozesses, sondern messen unsere Forschungsvorhaben an ihrer ethischen Stimmigkeit sowie ihrer sozialen und gesamtgesellschaftlichen Verträglichkeit. In unserer Forschung, die sich sowohl an der Förderung des Einzelnen wie dem des Gemeinwohls orientiert, formuliert sich das Mandat Sozialer Arbeit als ein universalistisches, weil es ein konkretes politisches Mandat für den einzelnen Menschen in seinen sozialen Kontexten meint.

Mit welcher Zukunft rechnen wir?

Mit der Digitalisierung und der Transformation individueller und gesellschaftlicher Lebenswelten, der ökologischen Krise und der Frage, wie zukunftsfähig und nachhaltig Soziale Arbeit gelehrt und vermittelt werden wird, ist es uns als Fachbereich Sozialwesen ein Anliegen, Innovationen und eine menschenwürdige Zukunft für alle Menschen miteinander zu verbinden. Soziale Gerechtigkeit und gemeinsame Verantwortung bilden eine Klammer von Lehre und Forschung, sie formulieren aber auch die Optionen für künftige Generationen in der Region und weltweit und zugleich das nachhaltige Profil des Fachbereichs. Zukunft heißt für uns: Weltoffenheit und Engagement für eine gemeinsame Welt, die im Zeichen der Achtung der Vielfalt steht.

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